Ein bekanntes Gesicht in einer neuen Rolle


 1. Vor nunmehr knapp 15 Jahren hast du dich vom Handball und der Tätigkeit als Juniorentrainer zurückgezogen. Was waren die Beweggründe, dich jetzt wieder aktiv beim HBC Ins einzubringen und die Verpflichtung als Trainer der ersten Mannschaft anzunehmen?

Der HBC Ins lag mir seit seiner Gründung im Jahre 1982 immer am Herzen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich in irgendeiner Funktion wieder mithelfe, den Verein zu unterstützen. Nun ist dieser Zeitpunkt früher und einer andern Funktion als geplant gekommen. Ich hatte vor, nach meiner Pensionierung im Sommer 2022 wieder als Juniorentrainer einzusteigen. Da die erste Mannschaft trotz intensiver Suche bis vor einem Monat immer noch ohne Trainer dastand, reifte in mir Gedanke, dass ich dieses Amt übernehmen könnte. Nach Gesprächen mit dem Präsidenten und der Zustimmung des Vorstands nahm ich die Verpflichtung per 19. August 2019 an. Meine 15-jährige Auszeit beim HBC Ins hat mir gut getan. Ich bin jetzt wieder bereit, mit Freude und viel Herzblut meine neue Aufgabe anzupacken.

2. Wenn du den Verein als Ganzes vergleichst zum Zeitpunkt bevor du vor knapp 15 Jahren etwas kürzer getreten bist und wie er heute ist, welche positiven resp. negativen Entwicklungen fallen dir auf?

Positiv fällt mir auf, dass in den vergangenen 15 Jahren im Bereich Aktivmannschaften Herren ein gutes bis sehr gutes Niveau erreicht wurde. Der absolute Höhepunkt in der Vereinsgeschichte war der Aufstieg in die 1. Liga, wo die Inser gegen die erste Mannschaft von HS Biel und PSG Lyss spielen durften. Obwohl es bei einer Saison 1. Liga blieb, war das für die Inser Spieler sicher eine grosse Genugtuung und Bereicherung. Bestens ausgebildete und erfolgreiche Trainer waren sicher ein wichtiger Grund dafür, dass man diesen Aufstieg geschafft hatte. Danach ging es wieder zurück in die 2. Liga, wo man sich bis heute etablieren konnte, was alles andere als selbstverständlich ist. Die zweite Liga ist die höchste regionale Handballliga, wo schneller, dynamischer und attraktiver Handball auf hohem Niveau gespielt wird.

Als weiteren positiven Punkt möchte ich hervorheben, dass die Vereinsfinanzen auf einem sehr soliden Fundament stehen, obwohl sich die jährlichen Vereinskosten  in den letzten 20 Jahren fast vervierfacht haben!

Weniger erfreulich ist die Entwicklung der Juniorenabteilung. Als ich vor ca. 15 Jahren als Juniorentrainer zurücktrat, hatte der HBC Ins noch über 50 Junioren. Diese Zahl sank in den Folgejahren stetig, bis zum Tiefpunkt, als weniger als 10 Inser bei den Junioren spielten. Nur Dank der Erweiterung des Einzugsgebiets Richtung Kerzers und Murten konnte die Juniorenabteilung am Leben erhalten bleiben. Bezüglich Junioren gibt es einen wichtigen Lichtblick zu vermelden: Mit Filip Mola konnte ein neuer Juniorentrainer verpflichtet werden.

3. Du hast das Traineramt vor erst knapp 4 Wochen übernommen. Welches sind die ersten Ziele, welche du dir als Trainer und Coach kurz/mittel/längerfristig gesteckt hast?

Mein erstes Ziel ist es, bei der Mannschaft anzukommen, ein Vertrauensverhältnis aufzubauen, jeden Spieler mit seinen Stärken und zu verbessernden Punkte kennenzulernen. Kurzfristig habe ich mir das Ziel gesteckt, dass meine Spieler athletisch und konditionell (Grundausdauer) auf 2. Liganiveau sind. Dies ist idealerweise zu erreichen, wenn jeder Spieler dreimal wöchentlich intensiv trainiert (zwei Mannschaftstrainings und ein Kraft- Ausdauertraining). Im Mannschaftstraining steht die individuelle Weiterentwicklung jedes Einzelspielers im Vordergrund. Erst an zweiter Stelle folgt das mannschaftstaktische Training. In der Meisterschaft gilt es, in die ersten vier Spielen bis Ende Oktober am Gegner dran zu sein, und wenn alles optimal läuft, den einen oder andern Punkt zu gewinnen. Wichtige Schlüsselspieler fehlen mir bis im November, was das Punktesammeln zusätzlich erschwert. Mittelfristig möchte ich die Spieler so formen, dass wir den Anschluss an die Gegner schaffen und Spiele gewinnen können. Mittelfristig heisst für mich bis Ende Saison 19,20, das heisst Frühling 2020. Das oberste und wichtigste Ziel lautet: Ligaerhalt! Längerfristig möchte ich mich mit der Mannschaft im Mittelfeld der 2. Liga etablieren, immer mit dem Blick Richtung Tabellenspitze. Voraussetzung dafür ist Kontinuität im Trainerstab, seriöse Trainingspräsenz über das ganze Jahr – auch in der VP1 von Mai bis Anfang Juli, wo die konditionelle und athletische Basis für nächste Meisterschaft gelegt wird.

 

Lieber Hoschi

Vielen, lieben Dank für das Interview und den tollen Einblick in die vergangene wie auch kommende Zeit beim HBC Ins. Der Verein bedankt sich vielmals für deine langjährige Unterstützung und das Engagement. Wir alle schauen hoffnungsvoll in die Zukunft und sind uns sicher, dass du hier Tolles erreichen wirst. MERCI VIU MAU und auf viele weitere gemeinsame Jahre!

DEIN HBC INS